Entweltlichung der Kirche und Neuevangelisierung der Welt: zur „Freiburger Rede“ Benedikts XVI. im September 2011

Resumen

Nach dem Amtsverzicht im Februar 2013, erscheint die sogenannte Freiburger Konzerthausrede Papst Benedikts XVI. während seines letzten Deutschlandbesuchs im September 2011 noch einmal in einem neuen Licht, scheint sie doch nun wie ein Vermächtnis zu den Fragen Kirche und Macht, Kirche und Gesellschaft. Auch die Verkündigung seines Nachfolgers Papst Franziskus tangiert in auffälliger Weise oft die Fragen nach dem Ort der Kirche und ihrer Glieder in der Welt. Wo der emeritierte Papst von „Entweltlichung“ und „Neuevangelisierung“ sprach, spricht Papst Franziskus von „armer Kirche“ und der Notwendigkeit, an die Peripherien zu gehen. Der Beitrag geht den Wurzeln dieses Denkens in der Theologie Joseph Ratzingers und den weitgehend verdrängten Konsequenzen für die Kirche nach. /// After the resignation of Pope Benedict XVI in February 2013, his so called "Address at the Concert Hall in Freiburg" during his last visit to Germany in September 2011, appears under a new perspective, like a legacy of the Pontiff to the issues of Church and power, Church and society. The preaching of his successor, Pope Francis, also touches frequently, and in a conspicuous manner, on the issue of the place of the Church and her members in the world. Where the Pope Emeritus spoke about "detachment from worldliness" and "New Evangelization," Pope Francis speaks of a "Poor Church" and the necessity to go to the outskirts. This contribution investigates the roots of this thinking in Joseph Ratzinger's theology and its largely overlooked consequences for the Church.